Projektwoche 2018
In den ersten drei Tagen nach den Zeugnisferien widmen sich Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte auch in diesem Jahr wieder unterschiedlichen Projekten. Wie üblich hat die Homepage-AG sich ein wenig in den verschiedenen Klassenstufen umgesehen, um euch davon zu berichten.
Tag 1 (Montag)
Zuerst ging es in die Sporthalle, wo sich SchülerInnen der 9. Klassen im Rahmen des Projekts “Berufsorientierung“ der Sportüberprüfung der Polizei stellten. Die besonderen körperlichen Anforderungen an Polizeivollzugsbeamte erfordern, dass bereits im Eignungsauswahlverfahren festgestellt wird, ob der/die Bewerber/-in den körperlichen Belastungen des Berufs genügen könnte. Da in den unterschiedlichen Bundesländern auch verschiedene Anforderungen gelten, entschied sich Sportlehrerin Melitta Schmidt für die Prüfung der Bundespolizei. Hierbei müssen die Bewerber zunächst 12 Minuten laufen, um ihre Ausdauer unter Beweis zu stellen. Beim so genannten „Känguru-Test“ ist Koordination gefragt. Die Trainingsstangen werden erst übersprungen, dann durchkrochen, wobei zwischendurch immer ein Medizinball umlaufen werden muss, der nicht berührt werden darf. Das Ganze natürlich wieder auf Zeit, was von den jeweils Pausierenden gemessen wurde. Beim Standweitsprung wurde die horizontale Sprungkraft überprüft, bevor die SchülerInnen beim Liegestütz die Kraftausdauerfähigkeiten ihrer oberen Extremitäten dokumentierten. Alles kein Kinderspiel, sondern eine große Herausforderung, die die Jugendlichen mit viel Eifer meisterten.
Ebenfalls im Rahmen der Berufsorientierung erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs mit Unterstützung von Frau Kühn von der Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg, was vor einem Bewerbungsgespräch zu bedenken ist. Abgesehen von äußeren Faktoren wie Kleidung, Geruch, Piercings etc. wurde auch über die Bedeutung von Noten/Kopfnoten auf dem Zeugnis gesprochen und dass es oft sinnvoller ist, ehrlich zu Schwächen zu stehen, als schlechte Beurteilungen auf den Lehrer zu schieben. Auch über mögliche Fragen des Arbeitgebers sollte man sich vorbereiten, sodass der Bewerber auf die Frage „Warum sollten wir uns gerade für Sie entscheiden?“ auf jeden Fall eine Antwort parat haben sollte, indem er seine eigenen Stärken und persönlichen Erfahrungen in Bezug zur Ausbildungsstelle setzt. Betont wurde auch, dass beispielsweise Pünktlichkeit keine besondere Tugend ist, sondern überall vorausgesetzt wird. Soziale Kompetenzen, die zum Berufsbild passen, sollten dagegen unbedingt erwähnt werden. Auch eigene Fragen zum Betrieb und dem Tätigkeitsfeld sollten vorbereitet sein und über die zu googelnden Informationen hinausgehen. Zwei weitere Bewerbungsspezialisten überprüften die Bewerbungsmappen der Jugendlichen und gaben gute Tipps. Der Ausbildungsberuf muss auftauchen, ansprechendes Foto, kreatives Deckblatt, das den Leser neugierig auf den Bewerber macht, der Ansprechpartner sollte namentlich genannt werden, der Lebenslauf sollte von aktuell nach alt gelistet sein und vieles mehr. Natürlich müssen Rechtschreibfehler vermieden und eine einheitliche Formatierung sollte beibehalten werden. Neben all‘ diesen Ratschlägen gab es aber durchaus auch Lob für die gezeigten Mappen.
Die 6 Klassen betätigten sich zum Thema „Mein Körper“. Nach Vorgesprächen und Gruppeneinteilung wurden Regeln und Wappen erarbeitet, um sich anschließend spielerisch dem Thema Lärm zu nähern. Der Aufbau des Innenohres war dabei genauso interessant wie die Erfahrung des räumlichen Hörens im Selbstversuch. Kann man sich mit verbundenen Augen im Schulgebäude zurecht finden? Ist es möglich, seine Klassenkameraden anhand ihrer Stimmen zu identifizieren? Einzeln sicher, aber auch, wenn bis zu 4 Personen im Chor ein Gedicht vorlesen? Schon schwieriger, aber nicht unmöglich, wenn man konzentriert zuhört und keine störenden Nebengeräusche den Raum erfüllen. Wieso erkennt man, von welcher Seite ein Geräusch kommt? Warum überhaupt sieht man ein Feuerwerk, bevor man es hört? Weil der Schall sich mit einer Geschwindigkeit von 330 m/Sek. ausbreitet, das Licht jedoch bedeutend schneller, wie wir von Herrn Dr. Schorling erfuhren. Spannend, oder?
In Klasse 7 bekamen die Mädchen eine praktische Einführung in die Selbstverteidigung von Sportlehrer Christian Spieß und Maike Hoppe, Taekwondo-Kämpferin mit 1. Dan. Da musste auch mal richtig zugepackt werden, um zu lernen, wie man sich aus solchen Griffen trotz vermeintlicher körperlicher Unterlegenheit wieder befreit. Da kann auch schon mal ein überraschender Schlag mit der Handtasche oder eine Handvoll Sand in die Augen des Angreifers Wunder wirken.
Tag 2 (Dienstag)
Am heutigen Projekttag 2 von 3 ging es für die 9.Klässler zu Betriebsbesichtigungen. Wir haben 12 SchülerInnen zur Krankenpflegeschule nach Salzwedel begleitet. Zunächst bekamen wir von Schulleiterin Frau Schulze viel Hintergrundinformation zur Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, die hier in Kooperation mit Kliniken in Gardelegen, Uchtspringe und dem HGZ Bad Bevensen absolviert werden kann. Die Ausbildung ist sehr vielseitig und eine fachliche Weiterqualifikation nach der 3-jährigen Ausbildung kann auch im anschließenden Studium erfolgen. Wir erfuhren, dass die Gesundheit und die Wünsche des Patienten immer im Mittelpunkt stehen und dass die anspruchsvolle Aufgabe der Pflege sehr viel Empathie erfordert. So erleben die Auszubildenden auch alle Situationen aus der Sicht des Patienten, ob bei der Visite im Bett liegend, im Rollstuhl sitzend in der Stadt oder an Krücken auf Treppen, um sich immer in den Patienten einfühlen zu können. Das durfte auch gleich im Anschluss ausprobiert werden, und zwar beim Blutdruck messen, das Azubis des 1. Lehrjahres unseren SchülerInnen vorführten. Auch die vorsichtige Umlagerung eines Patienten wurde gezeigt und sofort darauf praktisch nachvollzogen. Wie man sterile Handschuhe anzieht und Verbände anlegt und worauf dabei zu achten ist, wurde uns ebenfalls von einer Auszubildenden gezeigt. Zurück in Lüchow fertigten die Schülerinnen und Schüler Plakate an, auf denen sie ihr neu erworbenes Wissen für andere weitergeben.
In der Sporthalle ging es heute „über Tisch und Bänke“… naja, nicht ganz, dafür aber über Kästen, Matten und Sprossenwände. Die Sportart nennt sich Parkour und bezeichnet eine Fortbewegungsart, deren Ziel es ist, nur mit den Fähigkeiten des eigenen Körpers möglichst effizient von Punkt A zu Punkt B zu gelangen. (Quelle: Wikipedia) Hierbei soll jeder seinen eignen Weg finden und die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8 sollten ausdrücklich nur die Hindernisse angehen, die sie sich selbst zutrauen. Ein Schüler der 8a ließ sich von keinem der Hindernisse abschrecken und bewältigte sie mit Leichtigkeit. Die meisten anderen wählten beim Lauf auf Zeit jedoch die kleinere Variante und auf den Fotos ist gut zu erkennen, dass eigentlich jeder eine ganz eigene Art hat, das Hindernis zu überwinden.
__________________________________